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Spät-Sommer: Mutter Erde

ursprünglicher Wald

„Die fünf Farben täuschen die Augen der Menschen,
die fünf Töne betäuben die Ohren der Menschen,
die fünf Geschmacksrichtungen betören die Gaumen der Menschen,
schwer zu erlangene Güter behindern die Wege der Menschen.

Darum der Weise:

Er lebt für den Bauch und nicht für das Auge, so vermeidet er das Eine und wählt das Andere.“

(Dao De Jing, Vers 12)

chin. Zeichen für „Mutter Erde“

Haben Sie es auch schon bemerkt? Das Licht hat sich verändert! Es ist gelber geworden, goldener. Alles scheint wie in einen sanften Gold-Ton getaucht. Es ist Spätsommer, Ernte-Zeit, Zeit des Elementes Erde.

Dem Element Erde wird in der TCM folgendes zugeordnet: als Leitbahnen: Milz und Magen, als Farbe: gelb, als Emotion: sich sorgen, Himmelsrichtung: die Mitte, das Zentrum, Lebensalter: Lebens-Mitte, Geschmack: süß, als Elternteil: die Mutter (der Vater wird dem Metall zugeordnet), als Jahreszeit: der Spätsommer,  als geistige Qualität: zielgerichtetes Denken, als Aktivität: verbinden, harmonisieren.

Es ist August, die Ernte hat begonnen: Alles, was wir im Laufe des Jahres gesät haben, ist nun reif. Die Erde hat die Saat zu vollwertigen Pflanzen und Früchten heranwachsen lassen. Die Landwirte haben sich gut darum gekümmert, dass der Ackerboden genau so beschaffen ist, dass das Saatgut zu guten, nahrhaften Pflanzen heranreifen kann, die uns den Rest des Jahres ernähren, die unser Überleben sichern werden. Trägt der Ackerboden nicht den erwarteten Ertrag, ist die Existenz des Landwirtes bedroht, im schlimmsten Fall sein Überleben, unser aller Leben.

Durch die Fürsorge des Landwirtes ist sichergestellt, dass der Ackerboden uns nährende Pflanzen austragen kann. Würde er sich nicht kümmern, würde alles ver-kümmern.

Und genauso ist es um das Erd-Element in uns Menschen bestellt: Milz und Magen als die Energieleitbahnen und Organe haben die Aufgabe, die Nahrungsmittel, die wir zu uns nehmen, zu verdauen und weiterzuleiten. Alles wird in seine einzelnen Bestandteilen auf gesplittet und an die anderen Organe weitergeleiten, um diese mit der Nahrungs-Essenz gut zu versorgen, damit der ganze Organismus das erhält, was er zum Überleben benötigt.

Die Erde sorgt für uns. Als Boden, in dem unsere Nahrungsmittel wachsen, als Boden, auf dem wir gut geerdet stehen können und als Element mit den Energieleitbahnen in uns Menschen.

Auf seelisch, geistiger Ebene sorgt das Erdelement dafür, dass wir uns um uns kümmern. Um uns selbst, um unsere Kinder, unsere Familie und um die Menschen, die uns nahe stehen. Durch das füreinander Sorgen entsteht ein sicherer und starker Boden, der uns erdet und uns durchs Leben trägt, ein Band, das verbindet und nährt. Unser Zuhause entsteht. Im Innen wie im Außen. Der Ort, der uns Sicherheit gibt, ein gutes Gefühl, das Gefühl, willkommen zu sein, wertgeschätzt und geliebt zu werden. Dadurch sind wir sicher ins uns verankert, wir mögen uns, wir werden gemocht.

Es entsteht ein Band der Liebe untereinander, das uns Halt gibt im Leben. Dieses Band sorgt dafür, dass wir überleben. Nicht umsonst heißt die Erde „Mutter Erde“!

Lesen Sie an dieser Stelle bitte noch einmal den Vers zu Beginn des Textes: „Darum der Weise: Er lebt für den Bauch und nicht für das Auge…“: das bedeutet, sind wir gut geerdet und sicher im Leben verankert, kümmern wir uns gut um ums und umeinander, wir fühlen uns wohl, wir mögen uns. Magen und mögen haben denselben Wortstamm! Wir haben also ein gutes Bauchgefühl, unser Magen führt uns gut durchs Leben, wir hören auf den Bauch! Der äußere Schein kann uns nicht trügen.

Sich um sich selbst und die anderen gut kümmern bedeutet, darauf zu achten, was man zu sich nimmt, was man in sich aufnimmt: es sollte gute Nahrung sein, uns nähren! Gute Nahrung bedeutet, es ist etwas, das uns stärkt und hilft, uns zu verankern. Das gilt für Lebensmittel, Genussmittel aber auch für Erlebnisse, Eindrücke, Emotionen und die Menschen, die uns umgeben. Unsere geistige und emotionale Nahrung. Denn: alles, was wir über unsere Sinnes-Organe auf-nehmen, muss von uns verdaut werden: sehen,  riechen, hören, schmecken, das Gefühl, das wir empfinden oder das, was wir in Gegenwart eines Menschen fühlen.

Achten Sie also darauf, was sie aufnehmen! Nicht jeder verträgt alles. Sorgen Sie gut für die Erde in Ihnen, damit diese mit all ihren Eigenschaften ein stabiler Boden für Sie sein kann, der Sie immer trägt und verankert.

Gute Lebensmittel 

Den Begriff „Gutes Lebensmittel“ zu definieren, ist einfach, finde ich. Bei allem anderen ist es doch sehr individuell.

Lebens-, Nahrungs- und Genussmittel sind dann gut, wenn sie in einer ihrer Natur entsprechenden Umgebung gewachsen sind, ihrer Natur entsprechend hergestellt wurden, möglichst natürlich ge-lassen werden, ohne künstliche oder chemische Beihilfen.

Die Menschen, die die Lebensmittel anbauen und herstellen, sollten liebevoll mit ihnen und mit sich selbst umgehen. Genauso auch verantwortungs- und umweltbewusst.

Ebenso sollte der Ort beschaffen sein, an dem Sie die Produkte kaufen: die Menschen, die die Ware verkaufen, sollten respekt- und liebevoll mit ihr, mit sich selbst und untereinander umgehen.

Es sollte ein guter Ort sein, getragen von Harmonie und Für-Sorge.

Eine gute Ernährung findet ihren goldenen Abschluss im Verzehr. Und dieser ist nicht weniger bedeutungsvoll wie alles andere.

Li Yu, Ein Gelehrter aus der Qing-Dynastie schrieb:

„Bei Ärger ist es leicht, das Essen zu schlucken, aber schwer, es zu verdauen, während bei Kummer das Essen schwer zu schlucken und auch schwer zu verdauen ist. Deshalb ist es ratsam, bei starken Gemütsbewegungen mit dem Essen zu warten, bis sie abgeklungen sind. Speisen sollten immer zur richtigen Zeit eingenommen werden, dann kann man sie leicht verdauen. Spät zu essen und das Essen zu verdauen ist besser, als früh zu essen und nicht verdauen zu können. Verdauungsprobleme bringen Ärger mit sich, während eine gute Verdauung den Menschen frei von Sorgen macht. Es ist nicht ratsam, Nahrung aufzunehmen, wenn sich starke Emotionen entwickeln.“

Ein Segen für unsere Erde (im weitreichendsten Sinne)

 

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Ihr Essen! Essen Sie bewusst, in Ruhe und Harmonie. Vermeiden Sie Aufregungen beim Essen, Streit, Diskussionen, denn diese nehmen Sie mit auf. Es wird Ihren Magen daran hindern, das Essen gut zu verdauen. Vermeiden Sie, im Vorbei-Laufen, mal schnell nebenbei zu essen.

 

UND:

 

Wählen Sie bewusst, WAS Sie WO kaufen! Machen Sie die Augen auf und schauen Sie genau hin: wo kommt das Lebensmittel her, wer verkauft es.

 

Indem Sie umwelt-BEWUSST SIND, immer, sorgen Sie gut für Ihre eigene Erde, für die Erde Ihrer Lieben und für unser aller Erde, für unseren Planeten!

 

Der Boden auf dem Sie jeden Tag gehen dankt es Ihnen!

Wie geht es weiter?

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Bitte beachten Sie: für den Inhalt diesen Artikels übernehme ich keine Haftung. Er kann den Besuch eines Therapeuten, Facharztes oder Heilpraktikers nicht ersetzen.